Wer ist Georges Imbert?

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Pascal Kirchner
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Wer ist Georges Imbert?

Beitrag von Pascal Kirchner »

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Der “Holzgas Papst”

Geboren am 25. März 1884 in Niederstinzel (Lothringen), verlief sein Leben wie das eines guten Schülers. So gut, dass er schon früh in die damals beste Chemieschule Europas nach Mülhausen kam. Dort hielt er sich nicht lange auf: Schon nach drei Jahren hatte er es zum Diplom-Ingenieur gebracht. Zum Beleg seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten ist dies als Erstes zu erwähnen: Schon mit 20 Jahren reichte er sein erstes Patent ein. In den folgenden zehn Jahren folgten weitere 15 Patente.
Die ersten Arbeitsplätze

Seine ersten Anstellungen fand er in Seifenfabriken in Linden und Berlin. Das Kriegsende führte ihn in die Seifenfabrik seines Onkels in Diemeringen zurück. Die Gewinnung synthetischer Kraftstoffe aus Kohle war Teil seiner Arbeit. Da sich aber die Unwirtschaftlichkeit bald herausstellte, forschte er im weiteren Verlauf im Bereich der Vergasungstechnik. Das Prinzip: Ein fester Brennstoff wird unter Sauerstoffmangel verbrannt (verschwelt) – es entstehen brennbare Gase. Sie werden gereinigt, gekühlt und dem Motor zugeführt.
Der erste Holzgasmotor

1921 war es dann so weit: Imbert baute den ersten mit Holzkohle betriebenen Gasmotor. Ein Jahr später fuhr schon das erste Fahrzeug mit diesem Motor. 1923 erteilte die französische Regierung den Auftrag, Holzgasgeneratoren zu entwickeln. Im Vordergrund stand schon damals die Absicht, in der Energie- und Treibstoff-Frage unabhängig zu werden. Ein Industrieller namens Dietrich wurde Imberts Partner. Jedoch war diese Partnerschaft nur von kurzer Dauer, da Dietrich sehr bald eigene Patente einreichte. Die Streitigkeiten führten zu einem baldigen Ende der Zusammenarbeit.
Gesellschaft der Imbert-Gasgeneratoren

1930 zog Georges Imbert ins Saarland und gründete dort die „Gesellschaft der Imbert-Gasgeneratoren“ – ein Standortwechsel, der ihm vom damaligen Kriegsminister Maginot sehr übel genommen wurde. Imbert stand in der Gefahr, enteignet zu werden, und verkaufte notgedrungen Lizenzen an andere Firmen. Auf diesem Wege kam auch eine Lizenz nach Deutschland zu Johannes Linneborn. Und obwohl die Gasgeneratoren kontinuierlich weiterentwickelt wurden, stagnierte die Zahl der zugelassenen Gasgeneratorschlepper bei gerade mal 88 im Jahr 1938 – im damaligen gesamten Deutschen Reich.
Tür an Tür

In direkter Nachbarschaft zu den Fordwerken entstand die „Imbert Generatoren GmbH“. Sicher war dieser Standort kein Zufall. Die V8-Motoren von Ford eigneten sich nämlich sehr gut für den Betrieb mit Imberts Generatoren. Die Installation der Generatoren erfolgte in der Regel hinter dem Fahrerhaus. Auch andere Hersteller von Fahrzeugen erkannten die Zeichen der Zeit und rüsteten ihre Fahrzeuge mit Imbert-Generatoren aus. Darunter waren Lastwagen von Mercedes, Opel, Berna und Saurer. Schon im Einsatz befindliche Fahrzeuge konnten nachträglich umgerüstet werden. Heute würde man das eine „Jobmaschine“ nennen.

Autor: Frank Facius
gefunden im Kuntschar Holzvergaser Blog
http://www.kuntschar-holzgas.de/blog/al ... es-imbert/
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